Wie kommt man auf die Idee in einer Stadt Startrails also Sternspuren aufnehmen zu wollen? Es war reiner Zufall. Ich stand eines Abends zum Sonnenuntergang am Belvedere auf dem Klausberg und habe oder wollte eine Sonnenuntergangstimelaps aufnehem. Da ich mal wieder an meiner Kamera irgendwas verstellt hatte wurden die Bilder immer dunkler und dunkler. Das lag am elektronischen Verschluss der bei der G9 auf 1 sec. begrenzt ist. Super. Nun wurde es immer dunkler und ich stellte fest das einige Sterne doch recht gut zu sehen sind und ich machte einfach weiter.
Und ……
Als ich dann zuhause das fertige Bild sah war ich echt erstaunt wieviele Sterne die Kamera „sieht“. Nun gab es kein halten mehr. Ha. Wenn das so einfach wäre. Wann kann man nur Sterne sehen? Genau. Nachts im dunkel, bei klarer Sicht und ohne Mond. Genau da ist der Haken. Klare Sicht und keine Mond sind nicht gerade häufig von der Motivation mal ganz zu schweigen. Und ab ende April bis ende September wird es auch hier in Potsdam erst sehr sehr spät dunkel. Am 12.03.2019 war es dann mal wieder soweit Mond/Wetter/Motivation passte und …………
Meinung nach Klasse geworden. Was bzw. Wie kann man das Ergebnis vor Ort schon beeinflussen.
Zum einen ist es der Bildausschnitt. Da ich hier mit meinen LAOWA 7,5 f2.0 (15mm KB) und somit einem riesigen Bildwinkel fotografiert habe bekomme ich das gesamte Gebäude, den Himmel und die Bäume mit rauf. Das Gebäude erhält genug Licht von der mehere hundert Meter entfernten Orangerie. Um es ein wenig von innen zu beleuchten habe ich mich hinters Gebäude gestellt und mit dem Smartphonelampe ein wenig Licht ins dukle gebracht. Versuche außen Lichtpunkte zu setzen habe ich nachträglich verworfen. Der Vorteil der vielen Belichtungen ist man kann im nachhinein störende Elemente entfernen. Zu Hause importiere ich die Bilder in Lightroom und „homogenisiere“ die Bilder. D.h. der Weißabgleich wird gleichgesetzt, da ich immer mit automatischem Weißabgleich fotografiere und im RAW (immer im RAW-Format fotografieren) ist das schnell erledigt und die erste Grobentwicklung wird vorgenommen (Höhen, Tiefen, Schwarzpunkt, Weißpunkt) und u.U. wird der eine oder andere Verlauf gesetzt. Nun werden alle Bilder nach PS (in Ebenen) exportiert. Alle Ebenen markieren und mit „Aufhellen“ erscheinen die Sternenspuren und alle anderen „Fehler“ wie Flugzeuge, Spaziergänger mit Taschenlampen und und und. Nun werden alle störenden Elemente ausmaskiert. Wenn elle störenden Elemte entfernt worden werden alle Ebenen zu einer sichtbaren zusammengeführt und PS geschlossen. Das Bild aus PS wird i.d.R. als TIFF gespeichert und erscheint wieder in LR. Hier wird das Bild fertigentwickelt.
Die „Fliegende Victoria“ vor dem Orangerieschloss. 107x 40sec, ISO400, f2.0 vom 07.04.2019 im vorher / nachher Vergleich.
Ruinenberg – Blick auf den Monopteros mit seinen 16 dorischen Säulen 100x 40sec. ISO800, f2.0 aufgenommen am 31.03.2019
Wenn schon mal die äußeren Umstände passen kommt der Bauer daher und besprüht sein Feld ;o(.
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